Am 16. Oktober hat unsere Klasse das Notaufnahmelager Marienfelde in Berlin besucht. Der Ausflug war Teil unseres Geschichtsunterrichts, in dem wir uns mit der DDR und der Teilung Deutschlands beschäftigen. Unser Ziel war es, mehr über das Leben der Flüchtlinge und Übersiedler während der Zeit des Kalten Krieges zu erfahren.
Als wir dort ankamen, wurden wir freundlich von einem Mitarbeiter begrüßt, der uns durch das Museum führte. Er erklärte uns, dass das Notaufnahmelager Marienfelde von 1953 bis 1990 ein zentraler Ort für Menschen war, die aus der DDR in den Westen geflohen waren. Viele von ihnen hofften hier auf einen Neuanfang in Freiheit. Gleichzeitig war es aber auch ein Ort der Unsicherheit, denn sie wussten oft nicht, was sie im Westen erwarten würde.
Während der Führung sahen wir viele original eingerichtete Räume. Besonders beeindruckt haben mich die kleinen Schlafzimmer mit den schlichten Möbeln. Es gab kaum etwas Persönliches, und man konnte sich gut vorstellen, wie schwer es für die Menschen gewesen sein muss, ihre Heimat und oft auch ihre Familien zurückzulassen. In anderen Räumen sahen wir Büros, in denen früher die Befragungen und Registrierungen stattfanden. Die Mitarbeiterin erklärte, dass viele Flüchtlinge stundenlang befragt wurden, um sicherzugehen, dass sie wirklich aus der DDR kamen und keine
Spione waren.
In einem Ausstellungsraum wurden auch persönliche Geschichten von Geflüchteten gezeigt. Auf Fotos und Texttafeln konnte man sehen, wie unterschiedlich die Schicksale waren. Manche Menschen hatten eine lange und gefährliche Flucht hinter sich, andere kamen über offizielle Wege. Besonders berührt hat mich die Geschichte einer Familie, die getrennt wurde und erst Monate später im Westen wieder vereint war.Der Besuch im Notaufnahmelager Marienfelde hat mir sehr gut gefallen und mich auch zum Nachdenken gebracht. Ich habe viel über die Teilung Deutschlands und die Bedeutung von Freiheit gelernt. Besonders wichtig finde ich, dass man solche Orte besucht, damit man versteht, wie schwer das Leben im geteilten Deutschland war und wie viel Glück wir heute haben, in Freiheit leben zu können.
– Maximilian Nikita Strom, 9d



