LigZ - Was ist das?
„Schwerwiegende Umweltveränderungen, wie die Gefahren der globalen Erwärmung, die Verknappung natürlicher Ressourcen und der Verlust an Biodiversität sowie das Ausmaß der weltweiten Armut, eine zunehmende Einschränkung politischer Rechte und ziviler Freiheiten in vielen Teilen der Welt, Kriege und Bedrohung durch Terrorismus sowie Risiken und Krisen der Finanzsysteme stellen uns vor politische, ökonomische, soziale und ökologische Herausforderungen. Sie führen zu einem verstärkten Bewusstsein, dass eine zukunftsfähige Globalisierung nur unter den Zielvorstellungen nachhaltiger Entwicklung und einem neuen Wachstumsverständnis gestaltet werden kann.
[…] Kinder und Jugendliche müssen angesichts wachsender Herausforderungen zukunftsorientierte Kompetenzen für ihre eigene Lebenswelt und ihre beruflichen und gesellschaftlichen Perspektiven entwickeln. Bildungssysteme müssen diese Qualifikationen ermöglichen, weil sich mit der Internationalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft die Tätigkeitsfelder und somit auch die Anforderungsprofile der Erwerbstätigen in nahezu allen Sektoren und Berufsfeldern verändern.“ (Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Zusammengestellt und bearbeitet von: Jörg-Robert Schreiber und Hannes Siege. 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, 2016. S. 21f.)
LigZ am Melanchthon-Gymnasium
Mit dem Ziel, das vernetzte Denken und Handeln unserer Schüler*innen über die jeweilige Fachperspektive hinaus zu fördern, wird seit dem Schuljahr 2013/2014 dem Lernbereich „Lernen in globalen Zusammenhängen“ deutlich größere Bedeutung beigemessen. Dies trägt auch den Forderungen Rechnung, die sich aus dem aktuellen RLP Klasse 1 – 10 (Teil B) ableiten.
So wurden vielfältige Projekte durchgeführt, z. B. zu den Themen „Wasser“ und „Klimawandel“. Das „Wasserprojekt“ war von 2013 – 2019 Aushängeschild des Melanchthon-Gymnasiums und eine tragende Säule zur Umsetzung der curricularen Vorgaben im Themenfeld „Nachhaltige Entwicklung/Lernen in globalen Zusammenhängen“. Die Arbeit wurde von zuständigen Akteur*innen des Berliner Senats geschätzt und gefördert war über schulgrenzen hinaus bekannt. Zudem fand im Schuljahr 2011/2012 erstmals im November für den 9. Jahrgang ein fachübergreifender Projekttag zum Thema „Freiheit – ein geschütztes Gut?“ statt, der in den folgenden Jahren zu einem festen Bestandteil der projektorientierten Arbeit am Melanchthon-Gymnasium geworden ist. Als Kooperationspartner*innen konnten wir die Gedenkstätte Hohenschönhausen sowie verschiedene Referent*innen von „Engagement Global“ gewinnen. Diese Zusammenarbeit ermöglichte den Lernenden eine multiperspektivische Auseinandersetzung mit thematischen Schwerpunkten des globalen Lernens, z. B. Menschenrechte. Die Schwerpunktsetzung wird unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen politischen, gesellschaftlichen Themen und Probleme sowie der Erfahrungswelt der Schüler*innen aktualisiert und spezifiziert. Mit dem Schulprogramm des Melanchthon-Gymnasiums Berlin Schuljahr 2013/14 wurde der Projekttag inhaltlich geschärft, was sich in der modifizierten Thematik „Freiheit erleben – Grenzen erfahren“ niederschlug. Des Weiteren wird jährlich ein für alle Klassen verbindlicher Projektwandertag durchgeführt. Indem die Schüler*innen der Leistungskurse (Q 1/2) diesen Tag für die Klassen der Mittelstufe planen und gestalten, übernehmen sie einerseits eine besondere Verantwortung für die jüngeren Schüler*innen. Andererseits bietet sich ihnen die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten auf der kommunikativen, der medialen als auch der organisatorischen Ebene, insbesondere mit Blick auf die 5. Prüfungskomponente des Abiturs, weiter zu entwickeln. Eine besondere Herausforderung stellt die sach- und adressatengerechte Auswahl von außerschulischen Lernorten dar. Exemplarisch seien hier Besuche in Berliner Museen, der Gedenkstätten und des Tierparks Berlin genannt. Das Lernen von und mit älteren Schülern*innen ist eine neue Erfahrung und zugleich Motivation für eigene Projekte.